Sind Nüsse gesund?
Bei einem Aperitif mit Freunden fällt es oft schwer, der gesalzenen Nussmischung zu widerstehen, die zu den Getränken serviert wird. Erdnüsse, Cashewkerne, Mandeln...eine Nuss nach der anderen und schnell ist die Schüssel leer.
Und vor allem: Nüsse sind gesund, oder? Leider gehören frittierte oder geröstete und gesalzene Nüsse trotz ihres leckeren Geschmacks jedoch nicht zu einer gesunden Ernährung und sollten daher nur in Maßen gegessen werden.
Warum werden vorzugsweise naturbelassene, ungesalzene Nüsse empfohlen?
Allen voran ist zu berücksichtigen, dass Nahrungsmittel inklusive Nüssen bereits von Natur aus eine minimale Menge an Salz enthalten (oder Natriumchlorid) und sowohl der Geschmack wie auch die biologischen Eigenschaften von Salz hauptsächlich auf das Natrium zurückzuführen sind. Natriumchlorid besteht zu 40 % aus Natrium und zu 60 % aus Chlor, folglich enthält jedes Gramm Salz ca. 0,4 g Natrium und dieser Gehalt in Speisen reicht aus, um den Tagesbedarf, der unter normalen Bedingungen bei 0,1-0,6 g (100-600 mg) pro Tag liegt, zu decken.
Jahrelang hat der Mensch seine Speisen ohne die Zugabe von Salz, lediglich mit der von Natur aus enthaltenen Menge verzehrt, und beinahe nie wurde die Menge von 1 g Salz pro Tag überschritten. Doch bereits vor 5000 bis 10.000 Jahren begann der Mensch seine Nahrung zu salzen. Im Laufe der Geschichte hat das Salz immer mehr an Bedeutung gewonnen: Zuerst als wichtigstes Konservierungsmittel für Speisen, anschließend in der Lebensmittelindustrie als Geschmacksverstärker sowohl für herzhafte wie auch für süße Speisen (Salz unterstreicht die Süße von Zucker und gleicht den Geschmack aus). Der Gaumen gewöhnt sich schnell an intensiven Geschmack: Wer immer an würzige Hausmannskost gewöhnt war, der ist stets auf der Suche nach noch würzigeren Speisen. Dieser Mechanismus wird von der Lebensmittelindustrie intensiv genutzt.
Um die organoleptischen Eigenschaften wiederherzustellen, die während der industriellen Prozesse verloren gehen, fügen die Unternehme ihren Produkten Salz, Zucker und Fett hinzu, um sie schmackhafter und raffinierter für die Konsumenten zu machen. Salz ist in allen verarbeiteten Nahrungsmitteln zu finden, von Wurst über Kekse bis hin zum Müsli für das Frühstück. Die wichtigste Quelle für Salz ist in der Ernährung der Italiener sicherlich das Brot.
Die erste Beobachtung betreffend die negativen Auswirkungen von übermäßigem Salzkonsum auf die menschliche Gesundheit stammt aus dem Jahr 1700 v.Chr. von einem chinesischen Arzt. Ein übermäßiger Konsum von Salz führt zu einem erhöhten Risiko für Erkrankungen.
Um das Auftreten dieser Erkrankungen zu vermeiden, empfiehlt die WHO eine maximale Aufnahme von 5 g Salz pro Tag (entspricht 2 g Natrium).
Laut einer Umfrage von MinSal, die zwischen 2009 und 2012 durchgeführt wurde, konsumieren Männer durchschnittlich gut 10,6 g Salz pro Tag, also mehr als das Doppelte der empfohlenen 5 g, und nur 5 % der Männer hält sich an die empfohlenen Parameter. Von den Frauen bleiben hingegen 15 % unter dem empfohlenen Wert von 5 g, aber der durchschnittliche Verzehr liegt bei 8,2 g pro Tag.
Nach einigen Kampagnen zur Sensibilisierung, dem Einsatz jener Unternehmen, die an Projekten von Gesundheitsministerium teilnahmen, und an einer immer größeren Achtsamkeit seitens der Konsumenten in den vergangenen Jahren sank die Menge an täglich verzehrtem Salz um 12 % im Vergleich zu den Werten aus dem Zeitraum 2008-2011, doch sie ist immer noch zu hoch (Daten von 2012-2014 vom Italienischen Gesundheitsinstitut ISS aus dem Projekt „Meno sale più salute“ d.h. weniger Salz, mehr Gesundheit).
Was sollte man beim Kauf von Nüssen beachten?
Vor dem Kauf von Nüssen ist es wichtig, einige wichtige Aspekte zu berücksichtigen, um die besten Trockenfrüchte auszuwählen. Auf welche Merkmale sollte man achten und wie wählt man Qualitätsnüsse aus?
Zunächst einmal sind natürliche Nüsse zu bevorzugen, d.h. ungeröstet und ungesalzen.
Das Rösten und Salzen beeinflusst die ernährungsphysiologischen Eigenschaften der Nüsse: Durch das Rösten werden die Nüsse brüchiger und die Durchlässigkeit der Membranen für Enzyme wird erhöht, wodurch die Aufnahme von Fetten erleichtert wird.
Außerdem ist es besser, Nüsse in der Saison zu kaufen. Einige Nusssorten sind nämlich saisonaler und es ist daher ratsam, dies ebenso zu berücksichtigen wie bei frischem Obst und Gemüse.
Daraus geht deutlich hervor, dass gesalzene Nüsse nichts anderes tun, als unserem Organismus eine sehr große Menge an Salz zu liefern, die nicht notwendig ist: Vergleichsweise enthalten naturbelassene Erdnüsse 18 mg Natrium, während die gerösteten und gesalzenen Erdnüsse vom Aperitif bis zu 813 mg enthalten können.
Nüsse: Was sind die Vorteile?
Zusammengefasst hat der regelmäßige und ausgewogene Verzehr der empfohlene Tagesdosis von Nüssen, 28-30 g pro Tag, als Snack/Zwischenmahlzeit/Jause oder nach dem Essen günstige Auswirkungen auf den Metabolismus:
- Sie liefern vorwiegend einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren, Omega-6 und Omega-3, deren Aufnahme die Normalisierung des Cholesterinspiegels im Blut begünstigt.
- Einige Arten von Nüssen liefern große Mengen an Phytosterolen, die ebenfalls zur Regulierung des Cholesterinspiegels beitragen (Konzentration von Cholesterin im Blutplasma).
- Sie sind eine Quelle für Vitamine (insbesondere der Gruppen B und E) und für Mineralstoffe wie Phosphor, Magnesium, Kalzium, Zink und Kalium, die eine positive Rolle in der Aufrechterhaltung eines guten Gesundheitszustandes spielen.
- Sie enthalten viele Substanzen mit antioxidativer Wirkung.
Aber um ihre wohltuenden Eigenschaften bestmöglich nutzen zu können, müssen die Nüsse in eine gesunde Ernährungsweise integriert und die aufgenommenen Mengen beachtet werden (um eine übermäßige Kalorienzufuhr zu vermeiden) und vor allem sind naturbelassene, weder geröstete noch gesalzene Nüsse zu empfehlen, um eine übermäßige Aufnahme von Natrium zu vermeiden und die wohltuende Wirkung zu verstärken.
Auf Nuturally finden Sie über 120 naturbelassene Lebensmittel, darunter naturbelassene Nüsse ohne Salz und Trockenfrüchte ohne Zuckerzusatz.
Quellen:
http://www.cuore.iss.it/prevenzione/ProgettoMinisal.asp
https://ilfattoalimentare.it/consumo-sale-riduzione.html
http://www.salute.gov.it/portale/temi/p2_6.jsp?lingua=italiano&id=4950&area=stiliVita&menu=vuoto
https://www.humanitasalute.it/lo-sai-che/68364-lo-sai-la-frutta-secca-meglio-non-tostata-non-salata/
http://www.nutrition-foundation.it/apb-alimentazione–prevenzione-benessere-n-10—2017.aspx#apeb-3
http://www.nutrition-foundation.it/apb-alimentazione–prevenzione-benessere-n-10—dicembre-2015.aspx