Die Uhr und das Essen: Was passiert während des Tages und der Nacht mit unserem Organismus und wie verhält sich der Stoffwechsel?

Die Uhr und das Essen: Was passiert während des Tages und der Nacht mit unserem Organismus und wie verhält sich der Stoffwechsel?

Italien ist sicherlich ein perfektes Beispiel für Essgewohnheiten und Esszeiten; auf der gesamten Halbinsel und insbesondere im Süden werden Mahlzeiten seit Generationen zur gleichen Zeit eingenommen, wobei die Essenszeiten schon fast als ein Heiligtum gelten.

Trotz der neuen Herausforderungen des Berufslebens, durch die wir viele Stunden außer Haus verbringen und auf das gemeinsame Essen mit der Familie verzichten, gibt es wohl kein einziges italienisches Unternehmen, das nicht eine Mittagspause zwischen 12:00 und 14:00 eingeführt hat. Und eines ist unbedingt zu vermeiden: Sagen Sie niemals einem Italiener, dass er mit einem Snack zufrieden sein soll.

Neben der Kultur untersuchen wir auch, was in unserem Organismus während des Tages und der Nacht passiert und wie sich der Stoffwechsel verhält. Wir wissen, dass der Wechsel aus Helligkeit und Dunkelheit unsere innere Uhr durch den Tagesrhythmus beeinflusst.

Diese innere Uhr verändert die Wirkungsweise verschiedener Gene, sodass die Funktionen des Körpers an den Wechsel aus Helligkeit und Dunkelheit angepasst werden. Beim Sonnenuntergang erhöht sich der Spiegel des von der Epiphyse abgesonderten Melatonins, wohingegen das tagsüber aktive Kortisol, das seinen Spitzenwert am Morgen erreicht, gehemmt wird.

Während wir im Bett liegen, entspannt sich unser vegetatives Nervensystem durch den geringeren Kortisolspiegel und bereitet sich auf den Schlaf vor. Beim Schlafen in der Nacht aktiviert sich das Leptin, das unser Hungergefühl stillt, und schaltet dadurch gewissermaßen das  Ghrelin aus, das hingegen mit dem Hungergefühl zusammenhängt. Bei Schlafstörungen aufgrund eines hormonellen Ungleichgewichts wird in der Regel mehr gegessen. Aus diesem Grund spielt der Schlafrhythmus eine grundlegende Rolle für die Regulierung des Metabolismus.

Obwohl die wissenschaftlichen Daten noch keinen eindeutigen Beweis liefern, scheint die Berücksichtigung der Essenszeiten dazu beizutragen, dass sich kein Fett ansammelt, genau gleich wie der Verzehr von Speisen während der 12 Stunden des Tages den darauf folgenden Schlaf verbessert. Daher ist es sehr gut, das Essen auf die erste Tageshälfte zu konzentrieren, und zwar nicht nur aufgrund der Kalorien (wir haben weniger Zeit, die zugeführten Kalorien zu verbrennen), sondern auch weil wir der Aktivität von Organen und Hormonen folgen und auf unsere innere Uhr achten. Das bringt offensichtliche Vorteile für unsere Figur, aber auch für unsere Vitalität und unser Wohlbefinden.

Nachdem wir nun die Lehrmeinung der Schulmedizin bestätigt haben, sind wir neugierig, was die Traditionelle chinesische Medizin diesbezüglich rät.

In der Traditionellen chinesischen Medizin herrscht die Meinung, dass die Energie, die durch unseren Körper fließt, echte Kanäle nutzt, die Meridiane genannt werden. Organe und Eingeweide sind mit den Meridianen verbunden und folgen einer biologischen Uhr, die wiederum die Energiespitzen bestimmt.

Es gibt 12 Zonen mit einer Dauer von je 2 Stunden, während denen der entsprechende Meridian am aktivsten ist. Wird auch diese Besonderheit mit einbezogen, so ist wichtig zu wissen, dass der Dickdarm seinen Höchststand an Energie zwischen 5 und 7 Uhr und seinen Tiefststand zwischen 17 und 19 Uhr erreicht, während der Dünndarm sein Maximum zwischen 13 und 15 Uhr und sein Minimum zwischen 1 und 3 Uhr morgens erreicht.

Die Leber ist zwischen 1 und 3 Uhr auf ihrem Höchststand und zwischen 13 und 15 Uhr auf ihrem Tiefststand. Auch eventuelles nächtliches Aufwachen zu fest definierten Zeiten ist zu Berücksichtigen, um eine eventuelle energetische Störung oder ein energetisches Ungleichgewicht im Körper zu erkennen.

Die fünf Elemente

Bei der Beobachtung der Rhythmen ist unweigerlich festzustellen, dass jedes Organ sowohl über einen täglichen wie auch über einen jährlichen Biorhythmus verfügt. In den folgenden Kapiteln greifen wir die Bedeutung der Jahreszeiten sowie des Verzehrs von saisonalem Obst und Gemüse auf, denn diese Entscheidung wirkt sich auf unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit aus.

Nach der Traditionellen chinesischen Medizin bringt jede Jahreszeit eine Energie und eine Farbe mit sich (wobei von 5 Jahreszeiten ausgegangen wird).

Zu diesem Thema folgt nun ein kurzer Exkurs.

Die Übergangsjahreszeiten sind von Milz-Bauchspeicheldrüse geprägt und zeichnen sich durch die orange Farbe sowie durch Feuchtigkeit aus. Während dieser Jahreszeit wird der Verzehr von wärmenden Speisen empfohlen, zum Beispiel eine leckere Kürbiscremesuppe.

Im Frühling regiert Grün, die Farbe der Leber: ihre besondere Eigenschaft ist der Wind. Während dieser Jahreszeit tut es gut sich zu erleichtern und zu reinigen, und zwar mit Löwenzahn, Artischocke, Klette und Distel. Der Frühling ist also die beste Zeit für einen köstlichen Salat mit rohen Artischocken, angerichtet mit nativem Olivenöl extra und Sesamsalz.

Der Herbst ist bekanntlich ein wenig melancholisch und bringt die erste trockene Kälte mit sich. Seine Farbe ist Weiß. Am Markt werden Lauch, Zwiebeln und Rüben angeboten, aus denen eine schmackhafte Suppe oder Cremesuppe zubereitet wird.

Der Sommer verfügt hingegen über eine besonders aktive Energie. Seine dominierende Farbe ist Rot, die Farbe des Herzens. Alles ist warm wie Feuer, und die Natur entspricht perfekt dem Yang, erstrahlt also in ihrer stärksten Ausdruckskraft und ist besonders aktiv. Nun sind leichte und rohe Speisen besonders beliebt, ein Salat mit Wassermelone, saftige Tomaten.

Und während der letzten Jahreszeit, dem Winter, der alles verlangsamt und die Natur in Tiefschlaf versetzt, erstrahlt das Yin in seiner höchsten Form. Die ersten kalten Tage erwarten uns und die Farbe, die diese Energie zum Ausdruck bringt, ist Schwarz - die Farbe der Niere. Während des Winters empfiehlt sich der Verzehr von Yang-Speisen sowie das Würzen mit Gewürzen und das vorwiegende Garen im Ofen. Speisen werden meist warm serviert.

Lebensmittel pflanzlichen Ursprungs (wie Nüsse) haben aber einen eher neutralen Geschmack und können immer verzehrt werden, sowohl um die Energie im Organ aufrecht zu erhalten, wie auch um die Energie wiederherzustellen.

Im Hinblick auf alle anderen Speisen lehrt uns das Gesetz der fünf Elemente, dass es fünf verschiedene Arten von Geschmack gibt und jede auf eines der fünf Organe im Körper wirkt, um die Kräftigung zu unterstützen. Vom sauren Geschmack, der für die Leber hilft, über den bitteren für das Herz und den süßen für Milz und Magen bis hin zum scharfen Geschmack für die Lunge. Die Niere wird hingegen mit dem salzigen Geschmack gestärkt.

Jedes Lebensmittel übt anhand seines Geschmacks eine Wirkung auf die Energie in den Organen aus. Nur eine Art an Lebensmitteln zu essen (wenig Abwechslung), sorgt dafür, dass das entsprechende Organ überlastet wird und der Stoffwechsel nicht mehr gelingt.

Daher sollten die Arten der Speisen sowie ihr Geschmack so oft wie möglich variiert werden. Und wenn wir zu einer bestimmten Zeit mehr Lust bzw. überhaupt keine Lust auf einen bestimmten Geschmack haben, dann hängt das vielleicht mit einem energetischen Ungleichgewicht im Körper oder Geist zusammen.

Die Traditionelle chinesische Medizin unterstützt den Verzehr von Samen, Gewürzen und Nüssen sowie Pilzen auf ausgewogene Weise und unter Berücksichtigung der in ihnen enthaltenen Yin- und Yang-Energie.

Ein besonderer Hinweis sei an all jene gerichtet, die im Schichtbetrieb arbeiten und leider viele der oben erwähnten Vorschläge nicht einhalten können; in diesem Fall wird empfohlen auf den eigenen Körper zu hören und zumindest die Zeiten einzuhalten, während denen sich die Organe erholen, um letztere nicht zu überlasten. All jene, die häufig reisen und der Zeitverschiebung ausgesetzt sind, können mit konzentrierten Speisen und mehr Yang einen Ausgleich schaffen.

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Paola Di Giambattista für www.nuturally.com

Naturopathin, Nutritional Cooking Consultant 

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